Was heißt deutsch? (eBuch) (Herman Wirth, Erstauflage 1931)

7,00 

Allein die ersten Worte Herman Wirths lesen sich spannend und erhellend:

„In dieser Zeit der inneren und äußeren Zerrissenheit und Selbsterniedrigung des deutschen Volkes stellt sich uns von selber die Frage: Was heißt „deutsch“? Gibt es noch ein deutsches Volk? Manche glauben, es verneinen zu können und zu müssen. Gab es einmal ein deutsches Volk? Kann es heute oder künftig noch ein deutsches Volk geben? Hat es heute noch einen Sinn „deutsch“ sein zu wollen? Was von manchen auch als unzeitgemäß verneint wird. Wie umgekehrt derjenige, der sich über das Wesen des „Deutsch“-Sein völlig klar ist, fragen kann: kann man nicht „deutsch“ sein wollen oder können?

Meine Ablichtung ist wie gewohnt farbig, in 300 dpi Auflösung und mit Texterkennung. So kann das Buch mit seinen 77 Seiten und 15 Bild-Tafeln durchsucht und Textstellen kopiert werden. Mit den 7 Talern wird ausschließlich mein Arbeitsaufwand für Ablichtung und Bearbeitung entlohnt.

Beschreibung

Allein die ersten Worte Herman Wirths lesen sich spannend und erhellend:

„In dieser Zeit der inneren und äußeren Zerrissenheit und Selbsterniedrigung des deutschen Volkes stellt sich uns von selber die Frage: Was heißt „deutsch“? Gibt es noch ein deutsches Volk? Manche glauben, es verneinen zu können und zu müssen. Gab es einmal ein deutsches Volk? Kann es heute oder künftig noch ein deutsches Volk geben? Hat es heute noch einen Sinn „deutsch“ sein zu wollen? Was von manchen auch als unzeitgemäß verneint wird. Wie umgekehrt derjenige, der sich über das Wesen des „Deutsch“-Sein völlig klar ist, fragen kann: kann man nicht „deutsch“ sein wollen oder können?

Fragen wir hier nun nach der Herkunft und Entstehung des Wortes, des Begriffes „deutsch“, so wird uns die Antwort schon von selber gegeben. Die Bezeichnung „deutsch“ ist weit älter als der staatlich-erdkundliche Begriff „Deutschland“, greift zeitlich und räumlich auch weit noch über das deutsche Kaiserreich des Mittelalters hinaus. Die uns geschichtlich überlieferte Bedeutung des Wortes „deutsch“ deckt sich mit keinem staatlichen Begriff, wohl aber mit dem Begriff „Volk“ und „Land“.

Was die Geschichte des Wortes und der Bezeichnung „deutsch“ und „Deutscher“ betrifft, so ist es uns im Altirischen, als tuath überliefert; es lautet im Altfriesischen thiude, im Altsächsischen thiod(a), im Altniederfränkischen thiat, im Altnordischen þjoð, im Gotischen þiuda, im Althochdeutschen diot(a), im Mittelniederländischen diet usw. Es hat die Bedeutung „Volk“. Seine östliche Verbreitung geht bis zum Baltikum, wo es im Litauischen als tauta mit der Bedeutung „Volk“ und „Land“ vorliegt und im Altpreußischen als tauto „Land“ auftritt.

Auffällig ist die Verbindung der Bezeichnung und Bedeutung von „Volk“ und „Land“, welche weltanschaulich grundlegend ist. Die südlichste Verbreitung finden wir bei den von Norden in Italien „vorgeschichtlich“ eingewanderten Stämmen nordischer Rasse, im Oskischen touto und Umbrischen tota.

Das „Deutsche“ heißt altsächsisch thiudisk, altwestfries-isch tyoesch, latinisiertes althochdeutsch (8. und 9. Jahrhundert) theodiscus, die „völkische“ d. h. „germanische Sprache“ der thiudisca liudi (altsächsisch), der Angelsachsen, Franken, Langobarden, Goten usw., althochdeutsch diu diutisca zunga, angelsächsisch þeodisc, gotisch þiudisko = „heidnisch“, mittelniederländisch duutsc, dietsc, englisch dutch, „niederländisch“, mittelhochdeutsch tiutisch, tiutsch, diutisch usw.

Aus jener Zeit einer „deutschen“ oder „völkischen“ Gemeinschaft Nordeuropas, die um die Nordsee als engere Heimat ansässig war, ragt ein erhabenes Denkmal ihrer Geisteskultur noch in unsere Gegenwart hinein. Es sind jene großen Steingräber, die sogenannten Megalithgräber, die Dolmen, Hünebetten usw., wie sie sich in Schottland und Irland, in Skadinavien, Norddeutschland, Niederland, in Nordwestfrankreich (Bretagne, Morbihan usw.) wie an der atlantischen Küste der Pyrenäenhalbinsel in gleicher Weise finden. Die in diesen Gräbern als Steinzeichnungen oder Ritzungen erhaltene Kultsymbolik, darunter die gleichen Schiffdarstellungen, weist auf einen überseeischen Zusammenhang eines großen, gemeinsamen, geistigen Kulturkreises hin. Dieser Nordseekulturkreis umschloß damals Nord- und Westeuropa, also das atlantische Europa, als kultische d. h. religiöse, weltanschauliche Einheit, bei den sonstigen örtlichen, untergeordneten kulturellen Eigenheiten der verschiedenen Länder. Diese jungsteinzeitliche Megalithgräberkultur, die Formen dieser Steingrabhäuser, sowie ihre Kultsymbolik, lassen sich in ihrer weiten überseeischen Ausbreitung durch das Mittelmeergebiet und über dessen südliches afrikanisches Hinterland bis nach Ägypten und Palästina und Arabien in Einzelheiten genau verfolgen. Sie bildet die Grundlage der dortigen späteren Höhenreligionen, wie man in meinem demnächst erscheinenden Werke an der Hand der Denkmäler wird erkennen können.

Die Frage ist nun, welche ist jene Religion, jene Weltanschauung des nordatlantischen Abendlandes, aus der heraus es seinen Toten diese großen Grabhäuser wie Naturdenkmäler in der Landschaft errichtete und seiner Volksgemeinschaft die Bezeichnung „deutsch“ gab? Daß die „Deutschen“ tatsächlich die Träger dieser herrlichen, monumentalen Steingräberkultur waren, geht noch klar aus der altirischen Überlieferung hervor. Der Umstand, daß weder die „Zivilisation“ des römischen Imperiums auf der grünen Insel je Fuß fassen konnte, noch ihr Zerstörungswerk von dem römisch-christlichen Imperialismus fortgesetzt werden konnte, sichert uns das Altertümliche der irischen Überlieferung. Die altirische Überlieferung weiß auch noch zu berichten, daß die Tuatha, die „Deutschen“, vom Norden kommend, über Schottland in Irland eindrangen und die grüne Insel nach hartnäckigen Kämpfen an sich brachten.“

Meine Ablichtung ist wie gewohnt farbig, in 300 dpi Auflösung und mit Texterkennung. So kann das Buch mit seinen 77 Seiten und 15 Bild-Tafeln durchsucht und Textstellen kopiert werden. Mit den 7 Talern wird ausschließlich mein Arbeitsaufwand für Ablichtung und Bearbeitung entlohnt.

Herman Wirth lebte von 1885 bis 1981. Sein Werk wird somit ab dem 1.1.2052 gemeinfrei. Es sind bereits einige Nachdrucke seiner Werke in verschiedenen Verlagen erschienen. Ich tue es den anderen Verlagen gleich und veröffentliche hier die eBuch-Fassung dieses Werkes.