Das Eckenlied. Text und Übersetzung (Sagenkreis Dietrich von Bern)

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Ecke ist der berühmteste Riese in der teutschen Heldensage. Sein Riesenwesen selbst tritt jedoch in der geschwächten Bedeutsamkeit auf, wie dieses der Einfluß des Geistes des christlichen Mittelalters mit sich brachte. So wurde aus dem ursprünglichen Wächter-Riesen ein riesenhafter Ritter im Dienste höfischer Damen im Kölner Land. Doch in der ältesten Überlieferung der Dietrichsage und -chronik ist Ecke der Wächter der Externsteine, dort „Burg“ Drekanfils = Drachenfels genannt, im Osning = Teutoburger Wald. Dort ist er mit einer Königin vermählt, die neun Töchter hat, von denen Dietrich eine, Godelinde, heiratet.
Der hier vorliegende Teil-Scan des Reclam-Heftes Das Eckenlied von Francis B. Brévart wurde vom Fachbereich Germanistische Mediävistik der Universität Freiburg allen interessierten Menschen kostenlos zur Verfügung gestellt. Ich habe diesen Scan in eine angenehm lesbare Form gebracht und mit einer Texterkennung versehen. Das gesamte Heft ist somit durchsuchbar und der Text und die Übersetzung kopierbar.

Beschreibung

Ecke ist der berühmteste Riese in der teutschen Heldensage. Sein Riesenwesen selbst tritt jedoch in der geschwächten Bedeutsamkeit auf, wie dieses der Einfluß des Geistes des christlichen Mittelalters mit sich brachte. So wurde aus dem ursprünglichen Wächter-Riesen ein riesenhafter Ritter im Dienste höfischer Damen im Kölner Land. Doch in der ältesten Überlieferung der Dietrichsage und -chronik ist Ecke der Wächter der Externsteine, dort „Burg“ Drekanfils = Drachenfels genannt, im Osning = Teutoburger Wald. Dort ist er mit einer Königin vermählt, die neun Töchter hat.

Der hier vorliegende Teil-Scan des Reclam-Heftes Das Eckenlied von Francis B. Brévart beinhaltet den Mittelhochdeutschen Text E2 als Leitfassung. Da diese Fassung leider mitten im Kampf gegen Fasolds Riesenschwester Wodelgart abbricht, führt es die Geschichte anhand der Fassungen e5 (alter Straßburger Druck) und E7 (Dresdener Heldenbuch des Kaspar von der Rhön) zu Ende. Es erschien 1986, hat 333 Seiten. Die ISBN lautet: 3150083397. Teil-Scan daher, weil die gesamte Einleitung und das Nachwort fehlen.

Der Fachbereich Germanistische Mediävistik der Universität Freiburg hat einen Teil-Scan dieses Buches allen interessierten Menschen kostenlos zur Verfügung gestellt: https://kurzelinks.de/2qah Ich habe diesen Scan in eine angenehm lesbare Form gebracht und mit einer Texterkennung versehen. Das gesamte Heft ist somit durchsuchbar und der Text und die Übersetzung kopierbar.

Das Eckenlied oder Ecken Ausfahrt ist ein mittelhochdeutsches Gedicht aus dem 13. Jahrhundert über den Heldenkönig Dietrich von Bern (Bern ist der mittelalterliche Name von Bonn). Das Eckenlied ist das früheste bezeugte Gedicht über Dietrich von Bern (um 1230) und war während des gesamten Mittelalters und bis in die frühe Neuzeit eine der beliebtesten Erzählungen über Dietrich. Es wurde erstmals 1490 und bis zum Ende der 1500er Jahre gedruckt. Es gehört zu den so genannten aventiurehaften (abenteuerhaften) Dietrich-Gedichten, da sie von einer tief elbisch geprägten Welt in der höfischen Minnezeit berichten. Die Aventiure sind vor allem in der Dietrich- und Arthurepik Bewährungsproben, die der Held zu bestehen hat. Sie entsprechen der Heldenreise oder Heldenfahrt, auch Quest oder Queste genannt.

Das Eckenlied erzählt die Geschichte von Dietrichs Kampf gegen den Riesen Ecke, der von drei Königinnen ausgesandt wurde, um Dietrich zu holen. Dietrich lehnt den Kampf gegen Ecke von Anfang ab, ist aber schließlich durch Eckes Aufreizungen und Beleidigungen gezwungen, Ecke zu töten. Daraufhin muß Dietrich gegen Eckes Familie kämpfen, insbesondere gegen Eckes verräterischen und rachsüchtigen Bruder Fasold. Das Gedicht existiert in mindestens drei verschiedenen, aber eng miteinander verbundenen Fassungen, die unterschiedliche Enden der Geschichte bieten. Eine vierte bruchstückhafte Fassung, die als Dietrich und Fasold bekannt ist, erinnert an die Geschichte des Hürnen Seyfried, des gehörten Siegfried. Eine wichtige Rolle in dem Lied spielt Eckes Rüstung: nichts an der Rüstung ist aus Stahl, die fingerdicken Ringe sind aus purem Gold und in Drachenblut gehärtet. Eine ebenso wichtige Rolle hat Eckes Schwert Eckesachs, das seinen Namen vom Riesen Ecke hat. Die älteste Überlieferung der Beschreibung dieses Schwertes stammt aus der Dietrich-Chronik: Griff und Knauf und Handfang sind aus rotem Gold geschlagen, und die ganze Scheide ist überzogen mit Rotgold. Schwertgurt und Schließe sind auch von Gold. Das Schwertblatt ist schön geblankt und mehrfach mit Gold gemustert. Senkst du die Spitze abwärts zur Erde, so sieht es so aus, als liefe am Schwertblatt hinauf eine Schlange aus Rotgold. Hebst du die Spitze hoch, dann läuft die Schlange vom Griff zur Spitze. So leitet uns der Name Ecke = Acca = Acker zu Mutter Erde, in der altmütterlichen Kultur symbolisiert durch die sich in den Schwanz beißende Schlange als Zeichen der Unendlichkeit durch die Fruchtbarkeit von Mutter Erde und der Frau.

Die elbischen Wesen in diesem Lied sind allesamt in der Heilkunst bewandert: Die Meerfraue Babehild, der Zwerg Alberich (hier Albrian genannt) und ein Moosweib, deren Name uns leider nicht überliefert ist.

 

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